Dialog über die Bergmannstraße: Politik zum Angewöhnen

Gestern gute, offene Podiumsdiskussion zur Bergmannstraße mit Bezirks-Baustadtrat Panhoff, Tiefbauamtsleiter Schulz-Herrmann, Verkehrsplaner Rafael Steiner, ADFC-Bezirkssprecher Johannes Hampel und vielen engagierten Anwohnern aus dem Bergmann- und Chamissokiez. Henning Zimmermann moderierte mit großem Geschick. Die einzige, große, großartige Lösung, die alle glücklich macht, scheint es nicht zu geben. Das ist ja auch sehr selten im Leben der Fall. Im Grunde beruhigend. Konsens schien gestern jedenfalls zu sein, dass der PKW-Verkehr in der Bergmannstraße verringert werden sollte. Ausführlich diskutiert wurde der BVV-Beschluss vom 22.06.2010, die bestehende Fahrradstraße in die Bergmannstraße-West hinein zu verlängern. Besonders beeindrucken konnte die sorgfältig vorgetragene, mit Karten und Tabellen untermauerte Analyse des im Chamissokiez wohnenden Verkehrsplaners Rafael Steiner, die auch im Internet abrufbar ist.

So muss es laufen. Politik, die die Bürger mitnimmt! Fortsetzung wünschenswert.

Städtischen Raum neu aneignen!

Wie schaffen es Städte, sich so zu verändern, dass ihre äußere Gestalt den Werthaltungen, den Lebensentwürfen und den Bedürfnissen der Menschen entspricht? Braucht Berlin heute erneut eine Internationale Bauausstellung? Diesen Fragen widmet sich heute auf S. 12 des Tagesspiegels der Architekturtheoretiker Werner Durth von der TU Darmstadt. Gut zu lesender Artikel!

Unabhängig von der Beantwortung der gestellten Frage greifen wir einige allgemeine Überlegungen heraus. Denn es geht nicht nur um die IBA, sondern um eine neue Art von Gestaltung des gemeinsamen Raumes.

Durth schreibt:

“Eine IBA ist mehr als eine Bauausstellung. Sie stellt Lebensentwürfe und Wertorientierungen der Stadtgesellschaft zur Diskussion, sie gibt Antwort auf soziale Fragen nicht nur durch die Gestaltung von Gebäuden, sondern auch durch Ermöglichung neuer Formen der Aneignung öffentlicher Räume in Stadt und Landschaft. Zur Definition der Themen sind vorbereitende Diskurse und vorgeschaltete Werkstätten im Abwägen von Alternativen wichtig. So wird die Aufmerksamkeit aller Beteiligten nicht allein auf das Bauen, sondern auch auf die Wahrnehmung der Entstehungsbedingungen und die Qualität von Prozessen gerichtet.”

Städtische Räume bedürfen der Sammlung von Aufmerksamkeit, damit eine echte Bürgergesellschaft entstehen kann. Brunnen, gestaltete Plätze, Märkte, Kunstwerke, Friedhöfe, Kirchen, Spielplätze, Moscheen, Tempel, Denkmäler sind derartige Aufmerksamkeits-Vereiniger.

Was zersplittert und trennt hingegen die Aufmerksamkeit? Was verhindert das Zusammenwachsen der Menschen im städtischen Raum?

Ein Übermaß an Aufmerksamkeit wird heute vielerorts in den Städten durch den motorisierten und auch nichtmotorisierten (!) Straßenverkehr gebunden, abgelenkt und zersplittert. Der Straßenverkehr in seiner jetzigen Form zerschneidet an zu vielen Stellen jeden Versuch der Bürger, den städtischen Raum als ihren “gemeinsamen Raum” zu erfahren. Die Verkehrssituation ist an vielen Stellen zu unübersichtlich, zu kompliziert, zu verworren, zu gefährlich, zu laut, zu schmutzig. Dies gilt insbesondere aus der Sicht der Alten, der Kinder, der Behinderten und Kranken.

Not tut vielfach eine Neuaneignung städtischen Raumes durch neue Widmung der Flächen, durch Schaffung vernünftig gestalteter Verhältnisse, die sich den Werthaltungen der Menschen anpassen müssen, statt dass Menschen sich den Verhältnissen unterwerfen müssen.

Die Überlegungen Werner Durths verdienen ihrerseits gemeinsame Aufmerksamkeit!

Bild: ein Habicht über dem Sommerbad Kreuzberg, dem berühmten Prinzenbad, aufgenommen gestern. Findet ihr ihn? Schärft eure Aufmerksamkeit!

THEMA: Blaupause statt Baupause Neue Bauten braucht Berlin – Berlin – Tagesspiegel

Lasset uns lernen, Politiker_innen!

Toller Erfolg gestern mit dem Regenbogenfisch! Wir haben eine öffentliche Veranstaltung abgehalten, bei der etwa ein Drittel der Teilnehmer Kinder waren, mindestens die Hälfte der Erwachsenen nichtdeutscher Herkunft waren und nur etwa 15% der Teilnehmer im engeren Sinne politiknah waren. Teilnehmerzahl: 40, mehr kriegen Bundesminister bei uns im Bezirk auch nicht zusammen. Großer Erfolg, die Kinder begeisterten die Erwachsenen! Die aus St. Petersburg zugewanderte Alla Karpova nahm Groß und Klein mit. Zwar gab es auch die niederschmettternden üblichen Frontberichte aus dem Alltag von Berliner Grundschulen und Sozialkiezen. Und die zugewanderten Eltern, die deutlich die Mehrheit bildeten, führten den Wurzeldeutschen erneut vor Augen, wie enttäuschend die Lehrer-Schüler-Beziehung in Berlin gehandhabt wird. „Kein Respekt vor dem Lehrer, das ist unerträglich!“
Doch alles wurde überstrahlt von der Begeisterung, der Freude, der Lernbegierigkeit der Kinder mit der Theaterpädagogin Alla Karpova. Da kann die Politik aber mal was lernen! Ein tolles Programm! Würde das umgesetzt, hätten wir die Hälfte der Probleme mit Schulversagern schon weggeschmolzen, und zwar im Kita-Alter. Die Kinder sind unsere Zukunft!

Kleines Mädchen Steiler Fels – was willst du? Was kannst du?

“Mit welcher neuen Einsicht / Botschaft gehen die Menschen nach Hause?

Diese Frage sollte sich jeder stellen, der eine öffentliche Veranstaltung plant. Nehmen wir die Veranstaltung am kommenden Samstag, 11 Uhr – der Regenbogenfisch. Unsere Antwort lautet:

Wir (Alla Karpova, ich und einige andere Eltern, vor allem russischer Herkunft) wollen in systematischer Absicht den Grundgedanken vermitteln, dass gerade im Vorschulalter musisches Arbeiten (Rollenspiele, Musik, Tanzen, Poesie) viel mehr gepflegt und gehegt werden kann als wir das an den verschiedenen Kitas in Berlin beobachten.

Die Prinzipien der Schauspielarbeit im Anschluss an Stanislawski und einige andere bahnbrechende Theaterpädagogen lassen sich behutsam auf die Arbeit mit Kindern im Vorschulalter übertragen. Genau dies unternimmt Alla Karpova auf beeindruckende Weise. Gerade im Bereich deutsche Sprache, räumliche Orientierung, visuelle Orientierung lassen sich durch praktisch gerichteten Übungen und Erfahrungen der Kindertheaterarbeit viele Erfolge erzielen.

Wir glauben, dass es in Berlin nicht an Geld oder Ressourcen fehlt, sondern an pädagogischer Leidenschaft, an Zutrauen in die Fähigkeiten der Kinder, an Vertrauen in die überragende Wichtigkeit der Persönlichkeit. ”Die Kinder könnten viel mehr”, so eines unserer Prinzipien. Wir wenden uns mit dieser Veranstaltung gegen den immer wieder zu hörenden Grundansatz, dass die Vorschulbildung und überhaupt das ganze Berliner Bildungswesen grundsätzlich an “Unterfinanzierung” litten.

Die Teilnehmer der Veranstaltung, vor allem die Erzieher sollen also in sich und an sich selbst jene schlummernden Fähigkeiten entdecken, die sie dann in den Kindern fördern.

Die Darstellungsform sollte in der Veranstaltung praktisch ausgerichtet sein – also weniger “dozierend” und mehr “probierend”. Eine Mischung aus Workshop, Vortrag und Diskussion. Dazu können auch einige konkrete Übungen der Teilnehmer gehören.

Machen – nicht bloß drüber reden, lautet das Zauberwort.

Bild: Kleines Mädchen “Steiler Fels” – eine Schöpfung von Irina Potapenko und Nichte Franka (6 Jahre)

Aufsteigerrepublik statt Abseilerrepublik!

Im Vorgriff auf den kommenden Donnerstag übernehmen wir mit Genehmigung des Verfassers einen Beitrag aus dem Blog von Johannes Hampel vom 23.02.2010:

Schöner, guter, aufschlussreicher Abend bei der Türkisch-Deutschen Unternehmervereinigunggestern am Kürfürstendamm! Armin Laschet, der Minister aus Nordrhein-Westfalen, stellt sein Buch “Die Aufsteigerrepublik” vor.

Laschet gelang es gestern, sein Anliegen erzählend, erklärend, “mit kurzem Aufschlag” in etwa 15 Minuten zusammenzufassen. Serve, Volley, Punkt gemacht! Seine Botschaft: Deutschland ist “ganz oben” und “ganz unten” in Strukturkonservatismus erstarrt. Vorstandsvorsitzendenfamilie gebiert Vorstandsvorsitzendenfamilie. (Ich ergänze: Graues Kloster gebiert Graues Kloster). Hauptschule gebiert Hauptschule. Hartz-IV gebiert Hartz IV. Und so weiter. Laschet dagegen: Das Land braucht die Aufsteigergesinnung! Das Einwanderungsland muss allen die Sprossen zum Aufstieg bereitstellen. “Wir haben uns versündigt.” Klares Schuldbekenntnis der deutschen Politik steht bei Laschet am Anfang, wie in der katholischen Messe! Peccavimus! Wunderbar, mirabile dictu!

Was mir besonders gefällt: Laschet erkennt, dass das ganze Thema keine Frage der Verteilungspolitik, keine Frage der Finanzen ist – sondern eine Sache des Umdenkens!

Ich spitzte die Ohren. Von Laschets Ansichten war ich vorher schon begeistert, blieb es auch gestern. In den Plaudereien mit den türkischen Unternehmern vor der Lesung hatte ich schon gesagt: “Ich halte dieses Buch für einen großartigen Wurf! Für einen Quantensprung in der ganzen Integrationsdebatte!”

Interessant die Aussprache nach der Lesung. Es kamen, – was?  Die üblichen Forderungen, wie gehabt: DAS PUBLIKUM: “Ihr müsst den Lehrern mehr Gehalt zahlen, dann werden auch Abiturienten mit Zuwanderungsgeschichte Lehrer werden.” LASCHET: “Die wenigen Abiturienten mit Zuwanderungsgeschichte wollen lieber Ärzte, Anwälte oder Unternehmer werden, – aber nicht aus Geldgründen.” DAS PUBLIKUM: “Wir brauchen kleinere Klassen, bei 36 Schülern ist kein sinnvoller Unterricht möglich, egal ob deutsche oder migrantische Kinder.”

Hierauf würde ich erwidern: Einspruch! Auch bei Klassenstärken von 50 Kindern ist sinnvolles Lernen möglich, wie in der multiethnischen Sowjetunion und im Nachkriegsdeutschland vorgeführt. Und wir haben in Berlin schon Klassenstärken in den sozialen Brennpunkten von oft unter 25 Kindern, eine zweite Lehrkraft ist routinemäßig im Raum. Was wollt ihr noch? Wer soll das bezahlen? Das ganze Berliner Schulwesen wird doch derzeit umgekrempelt!

Und noch einige andere Forderungen an die POLITIK äußerte DAS PUBLIKUM. Wie gehabt. Die Ansprüche an den allzuständigen Versorgerstaat sind weiterhin sehr hoch, das trat mir gestern wieder einmal sehr deutlich vor Augen. Das ist aber nicht die Aufstiegsmentalität, welche einzelne Politiker wie etwa Armin Laschet und neuerdings in seinen Fußstapfen sogar der Berliner Regierende Bürgermeister zu entfachen versuchen.

Der Groschen in der deutschen Integrationsdebatte ist noch nicht gefallen. Die goldenen Einsichten eines Armin Laschet sind da, man kann sie nahezu kostenlos abrufen. Niemand widerspricht ihnen mit sachhaltigen Gründen. Das Buch ist “wasserdicht”, faktengesättigt, es verströmt Zuversicht, Weisheit und Güte. Was wollen wir mehr?

Der Politiker Laschet hat mit seiner “Aufsteigerrepublik” vorgelegt, wie es besser eigentlich nicht denkbar ist. Unsere Schulen sind viel besser als ihr Ruf. Der Ball muss nun zurückgeschlagen werden. Durch wen? Durch uns! Die Bürger müssen es jetzt stemmen. Wir armen Bürger müssen anfangen zu klettern. Wir tun es nicht. Warum? Es geht uns noch zu gut.

Und zwar denke ich mir das in all meiner Einfalt so: Nach dem 2. Weltkrieg lag das Land am Boden. Es gab nichts zu verteilen. Man brauchte den Erfolg. Und man hat ihn sich erarbeitet. Heute wird das ganze wieder verfrühstückt. Jede Kategorie will mehr abhaben von dem Kuchen, der mittlerweile durch heftige Staatschulden vorfinanziert wird. Durch wen? Durch unsere Kinder.

Kaum haben wir Jungs 300 Euro zusammen, mieten wir einen BMW Z3 für einen Tag. Für einen Tag groß rauskommen! Darum geht es uns Jungens. Wir kennen uns doch :-)

Im U-Bahnhof ADENAUERplatz (sic!) fiel mir danach ein Plakat von Misereor ins Auge: “Gott kann nicht alles regeln.  Uns bleibt genug zu tun.” Wer war mit ER gemeint? Der STAAT? Oder GOTT? Soll der gütige Versorgerstaat Gott spielen?

Mein Vorschlag zur Güte: Alle diese Veranstaltungen, wo man einander in guten Ansichten und Einsichten bestärkt, sollten abschließen mit einer Besinnung: “Was können wir tun? Was können wir ändern?”

Jeder Zuhörer sollte aufgefordert werden, eine Selbstverpflichtung abzugeben. Etwa so: “Ich werde morgen meine Nachbarn zum Tee einladen!” Oder so: “Ich werde meine Kinder nicht mit dem Van zur Elite-Grundschule fahren, sondern melde sie in der staatlichen Kreuzberger Grundschule um die Ecke an.” “Ich gebe meine Scheinadresse auf!” “Und ich ziehe in ein Viertel um, wo sonst nur Hartz-IV-Empfänger wohnen!” “Und ich mache meine Hausaufgaben!” “Ich lerne Arabisch mit meinem Nachbarn!” “Und ich lerne ein Goethe-Gedicht!” “Ich schreibe ein Gedicht in deutscher Sprache!”

Wäre das ein Opfer? Ja! Selbstverständlich. Ein Opfer, das hundertfältige Frucht bringt.

Dieser Eintrag wurde am 23.2.2010 um 12:53 verfasst und befindet sich in Aufsteigerrepublik. Sie können alle Antworten zu diesem Eintrag über den Feed RSS 2.0 mitverfolgen. Hinterlassen Sie eine Antwort oder einen Trackback-Link zu Ihrer eigenen Homepage.

Der wandernde Stammtisch

Wir besuchen am Donnerstag die Veranstaltung mit Burkard Dregger und Armin Laschet:

„Integration und gesellschaftlicher Zusammenhalt“

am 16. Juni 2011 um 19:00 Uhr im Rathaus Zehlendorf, Kirchstr. 1 – 3, 14163 Berlin. Ein Teil der Aktiven aus dem Ortsverband hat beschlosssen, dorthin zu gehen. Der wöchentliche Stammtisch von Politikselbermachen wird also dorthin verlegt.

Sanften Tourismus fördern statt verbieten!

Kürzlich erfuhren wir den Wuhletal-Wanderweg in Marzahn-Hellersdorf, bestiegen eine Kuppe, erkletterten einen Boulder-Felsen und bewunderten die kühnen Alpinisten am Wuhletal-Wächter, dem schroff aufragenden Kletterturm. Ein schönes Urlaubserlebnis, das uns keinen Pfennig kostete, da die BVG-Umweltkarte uns hinbrachte!

Wir sahen: Marzahn-Hellersdorf ist vorbildlich! Es ist dabei, sich neu zu erfinden. Es lockt Wanderer, Kletterer und Radfahrer an, zeigt sich gastlich, aufstiegsorientiert und umweltbewusst.

Gastlich, aufstiegsorientiert, umweltbewusst! In Friedrichshain-Kreuzberg sollte so etwas doch auch möglich sein. Heute ließen wir uns von Marius Jast die SCUBEPARKS im Kreuzberger Prinzenbad erklären und zeigen. Leute: Wir haben die Chance, mit einem neuen Konzept für nachhaltiges Reisen auf unseren Bezirk aufmerksam zu machen.

SCUBES sind würfelförmige Zimmer, gefertigt aus langsam wachsender nordischer Fichte. Wir treten ein – der belebende Duft unbehandelten Holzes umgibt mich. Holz – ein nachhaltiger Rohstoff, aus dem beispielsweise auch Geigen hergestellt werden.

Radfahrer können von hier aus losradeln und entlang der Strecke Berlin-Usedom deutsch-polnische Erkundungen betreiben und werden auf der Reise zur Ostsee jede Nacht in einer dieser Schlafstätten verbringen können.

Die Scubes nehmen den Liegewiesen überhaupt keinen Platz weg, der FKK-Bereich ist völlig unberührt, das Argument des Bezirksamtes und der BVV, der Betrieb der kleinen mobilen Hütten verstoße gegen Genehmigungspflichten, ist an den Haaren herbeigezogen.

Die SCUBES verkörpern genau jene sparsam-schonende Haltung gegenüber Mensch und Umwelt, die wir hier brauchen. Elektrofahrräder statt Dieseltaxis, Dachbegrünung statt Massen-Bierschwemme, Solarstrom für Laptops und Handys, eine Freilichtgalerie –  und und und. Das Konzept der SCUBE Parks ist stimmig und passt in unsere Zeit.

Darüber hinaus liefern die SCUBES Impulse für wirtschaftliches Handeln. Sie öffnen den Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, der sich allzu oft in einer störrischen Dagegen-Haltung einmauert und vernagelt, nach außen. Ein bisschen Wandel, ab und zu ein Lichtstrahl Neues muss doch auch hier möglich sein!

Wir wollen den Wandel. Wir wollen die SCUBES.

Kuckt hier ein Video über das Prinzenbad am heutigen 14. Juni, einem ganz normalen Sommertag.

 

Komm kleiner Regenbogenfisch!

18. Juni 2011, 11 Uhr, im Gemeindesaal der Ev. Luthergemeinde in Schöneberg, Bülowstr. 71/72.

Alla Karpova, erfahrene Schauspielerin und diplomierte  Theaterpädagogin aus Sankt Petersburg, die seit acht Jahren in Deutschland lebt, stellt folgende Frage:

Wie schaffen wir es, alle Kinder im Kita-Alter zu ihrem vollen Potenzial zu führen? Obwohl weit mehr als 90% aller Berliner Kinder bei Schuleintritt mindestens ein Jahr lang die Kita besucht haben, fehlt es unfassbar vielen Kindern an den Grundfertigkeiten Sprechen, Hören, Singen, Bewegen, Gehen, Sitzen, Wartenkönnen. Der theaterpädagogische Ansatz Alla Karpovas bietet die riesige Chance, allen Kindern Freude am Lernen und Wachsen zu vermitteln. Es hat System! Mit Spiel und Spannung, Eigenaktivität und Beiträgen der Teilnehmer!

Kommt!

1 Lehrer pro Schüler? Oder 5-7 Kinder/Lehrer? Was ist die ideale Gruppenstärke?

Als ideale Gruppenstärke in der pädagogischen Arbeit darf 5-7 Kinder je Lehrperson gelten. So äußerte sich etwa Bildungsforscherin Christa Preissing, Direktorin des Berliner Kita-Instituts für Qualitätsentwicklung (BeKi) und Vizepräsidentin der Internationale Akademie (INA) gGmbH an der FU Berlin, vor zwei Tagen im Rathaus Schöneberg anlässlich einer öffentlichen Aussprache zum Berliner Volksbegehren Grundschule. „Jeden Tag mindestens 1 Stunde in dieser Kleingruppe!“, forderte sie.

Im Gegensatz dazu steht ein Leser im heutigen Tagesspiegel:

Einfach mehr Geld bringt nichts

Die schlechten Leistungen der Berliner Schüler sind kein schulisches, sondern ein soziologisches Problem. Mehr Schüler als anderswo haben in Berlin einen Prekariats- oder Migrationshintergrund, weshalb sie einfach nicht die Kapazitäten für normalen Unterricht mitbringen.

Die derzeit verbissen gegen den eigenen sozialen Abstieg kämpfende Mittelschicht verlässt spätestens zur Einschulung die hippen Problembezirke, weil sie befürchten muss, dass ihre Kindern vom ersten Schultag an unter ihren Möglichkeiten bleiben. Zurück bleibt ein Problem-Konzentrat, das man nicht mit herkömmlichem Unterricht ins Leben begleiten kann.

Das darf man aber nicht aussprechen.

Nicht mehr Geld, sondern extrem viel mehr Geld und völlig neue Wege (ein Lehrer pro Schüler) dürften notwendig sein, um hier halbwegs Ergebnisgleichheit herzustellen. Illusorisch.

viaLehrerstreik: Marsch für bessere Schulen – Schule – Berlin – Tagesspiegel.