Kann man die Grünen noch wählen?

Verena Friederike Hasel, eine typische Grünen-Wählerin (hochgebildet, sympathisch, unabhängig, emanzipiert, jung) erlebte eine Odyssee, als sie sich bei den Parteien schlau machen wollte. „Kann ich die Grünen noch wählen?“ Ein radfahrender Verkehrsexperte von der Senatsverwaltung zerpflückt vor ihren Augen alle Argumente, die von den Grünen gegen den Weiterbau der A 100 vorgebracht worden sind. Wie schaut es aber mit den grünen Argumenten für „eine Schule für alle“ aus? Kuckstu ma hier, was Frau Hasel im Tagesspiegel schreibt:

Kann ich die Grünen noch wählen? Verunsichert wende ich mich der Bildung zu. Davon glaube ich etwas zu verstehen, so geht es vielen, schließlich sind wir alle mal zur Schule gegangen. Aus der Ferne meines heutigen Lebens erscheint mir die rot-rote Bildungspolitik sinnvoll und richtig, Integration und Chancengleichheit sind schließlich etwas Wunderbares, denke ich. Bis ich mit einem Lehrer von einer Kreuzberger Gesamtschule spreche. In der dortigen Mittelstufe unterrichtet er Kinder mit durchschnittlichen Leistungen, Kinder mit Leistungen auf Grundschulniveau und Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten. Gerecht werde er allen nur, wenn er die Unterrichtsmaterialien dreifach vorbereite, das dauere oft bis spät in die Nacht. Noch gehe das, sagt er, noch habe er selbst keine Kinder. Zumindest unterstützt ihn in manchen Stunden neuerdings eine Sonderpädagogin. Oft sieht sie jedoch keine andere Möglichkeit, als mit den lernschwachen Schüler in einem separaten Raum zu arbeiten.

viaWahlkampf in Berlin: Alles eine Soße? – Berlin – Tagesspiegel.

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